Danke für die Anfrage, die ja zentrale Fragen unserer Zeit behandelt. Gerne lege ich meinen bzw. den Standpunkt der MLPD dazu dar.
Sie fragen:
„Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Maßnahmen für ein gutes soziales Klima in Porz, wie können Sie persönlich dazu beitragen?“
Die MLPD hat zahlreiche Forderungen zur sozialen Lage:
Alle diese Forderungen können nur auf Kosten der Profite
durchgesetzt werden – und es ist das Profitsystem, das uns die
ganzen Probleme verursacht. Es ist einfach ein Märchen, dass
unser alles Wohl und Wehe gesichert sei, wenn es den
Unternehmen gut geht – heutzutage ist Maximalprofit das Maß
aller Dinge – mit verheerenden Folgen im Sozialen, im Zustand
der Umwelt, mit Kriegen und Gefahr eines III. Weltkriegs.
Vielleicht sagen Sie jetzt: Was hat das mit Porz zu tun?
Die Verhältnisse sind in Porz nicht grundsätzlich anders als in Kalk, oder im Ruhrgebiet oder in Stuttgart usw. Wir finden es wichtig, dass die Leute sich im Kampf zusammenschließen, geschenkt wird einem hier nichts (mehr). Und wir orientieren dabei auch darauf, dass der Kapitalismus ein marodes, historisches Auslaufmodell ist, das nur noch Krisen kennt. Deswegen verbinden wir alle Fragen auch damit, den Sozialismus wieder in die gesellschaftliche Diskussion zu bringen.
Unter Sozialismus verstehen wir das, was unsere Gesellschaft heute braucht. Noch nie in der Geschichte war die Menschheit derartig produktiv und international vernetzt. Das steht in krassen Gegensatz zu Trump, Weidel, Merz und Co, die nationale „Überlegenheit“ und blanken Egoismus propagieren und auch durchsetzen wollen. Das steht im krassen Gegensatz zum Prinzip des Maximalprofits, das die natürlichen Lebensgrundlagen zerstört, Kriege auslöst, Menschen „aussortiert“. Wir sind stolz auf die Errungenschaften des Sozialismus, wir kritisieren aber dabei Versäumnisse, Fehler und Probleme bis hin zu Verbrechen. Und wir lernen daraus. Echter Sozialismus kann nur mit einer proletarischen Denkweise der Selbstlosigkeit, Überzeugung, Solidarität aufgebaut werden. Die Denkweise ist entscheidend. Deshalb gibt es in der MLPD offene Kritik und Selbstkritik. Deshalb werden in der MLPD die Leitungen von den Mitgliedern und von einer unabhängigen Kommission kontrolliert. Deshalb erhalten Politiker der MLPD nicht mehr Geld als einen Facharbeiterlohn. Deshalb ist die MLPD eine Partei neuen Typs.)
Ihre zweite Frage lautet:
„Was sind für Sie die wichtigsten Maßnahmen für ein gutes ökologisches Klima in Porz und weltweit; wie trägt Ihre Politik dazu bei?“
Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen! Die bürgerliche Politik wirft den Umweltschutz als lästigen Wettbewerbsnachteil über Bord. Dabei geht es ums Überleben. Es sind radikale Maßnahmen nötig:
Aber nicht so, dass man beim Thema Umweltschutz den Geldbeutel festhalten muss!
Im Sozialismus wird die Einheit von Mensch und Natur zum obersten Prinzip. Und darum geht es: Sie muss wieder hergestellt werden, so gut, wie das angesichts einer begonnenen Umweltkatastrophe noch möglich ist.
Was das für Porz bedeuten würde, müsste man anhand der Bedingungen vor Ort noch genauer fassen. Das ist als Richtschnur für konkretes Handeln gemeint. Im übrigen finde ich in vielen Ihrer Überlegungen unsere wieder! (Die MLPD hat im Oktober 23 ein umfangreiches Kampfprogramm der Sofort- und Schutzmaßnahmen gegen die globale Umweltkatastrophe veröffentlicht.1)
Hier gehen wir etwas weiter, mehr in die Richtung, dass die im Großen und Ganzen weg müssen, wenn sie umweltschädlich sind, bzw. Durchsetzung des Wiederverwertungsgedankens in der Praxis. Im Kampfprogramm heißt das: Einschränkung der Kunststoffproduktion. Verbot giftiger Zusatzstoffe in Kunststoffen. Verpflichtung zur Langlebigkeit und zum Recycling aller Produkte durch den Hersteller. Flächendeckende Einführung von Kryorecycling. Abschaffung von Müllverbrennungsanlagen. (Und weitere Forderungen zur Reinigung und zum Schutz der Meere gegen die Vermüllung, die ich hier nicht mehr im Einzelnen aufführe – ich befürchte, das wird zu lang. Aber das kann man im u.a. Buch nachlesen.)
Mit freundlichen Grüßen,
Lisa Höchtl
1 Enthalten im Buch „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!“ Verlag Neuer Weg, 28 €, ISBN 978-3-88021-680-7